Währungsprognose für Mai

Die nachstehenden Faktoren werden im Mai vermutlich großen Einfluss auf die Risikobereitschaft der Anleger und die Devisenmärkte haben:

  • Global ist eine weitere Anhebung der Leitzinsen wahrscheinlich. Die Europäische Zentralbank, die Federal Reserve und die Reserve Bank of Australia haben bereits anklingen lassen, dass dies im Kampf gegen die Inflation nötig sein wird.
  • Das Pfund erreichte Anfang Mai seinen höchsten Stand der letzten elf Monate. Dies könnte sich nach dem 11. Mai allerdings ändern, wenn die Bank of England (BoE) ihre geldpolitischen Beschlüsse bekannt gibt.

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EUR

Die europäische Zentralbank hat mögliche zukünftige Anhebungen des Leitzinses als Maßnahme gegen die Inflation anklingen lassen, trotz eines insgesamt stärkeren Monats für den Euro. Die in dieser Woche herausgegebenen US- Daten könnten den starken Euro jedoch beeinträchtigen.

Im gesamten April wies der Euro im Vergleich zum US-Dollar einen Aufwärtstrend auf. Der
Wechselkurs EUR/USD lag Anfang des Monats bei 1,0845 USD und endete bei 1,1020 USD. Der Tiefstwert des Monats lag bei 1,0788 USD, der Höchstwert bei 1,1095 USD.

In Deutschland sank die Inflationsrate im April auf 7,6 %, erwartet worden waren 7,8 %. Das vorläufige BIP der Eurozone verzeichnete einen Anstieg von 0,1 % gegenüber den erwarteten 0,2 % . Der Abwärtstrend setzte den Euro unter Druck und brachte den EUR/USD-Wechselkurs auf unter 1,1000 USD. Dessen ungeachtet legte das Paar
Ende April wieder zu und schloss mit 1,1019 USD gegenüber der Eröffnung mit 1,0990 USD.

Erwartungsgemäß erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,25 %. Infolgedessen gab der Euro gegenüber dem US-Dollar von 1,1080 USD auf 1,1000 USD nach. Mit der jüngsten Anhebung hat die EZB den Leitzins seit Juli 2022 nun bei jeder Sitzung erhöht, bisher insgesamt um 375 Basispunkte (ausgehend
von einem negativen Zinssatz).

Viele Analysten sind der Ansicht, dass die EZB nun die letzte Phase ihrer Leitzinserhöhungen eingeläutet hat. Allerdings ließ sich die Präsidentin
der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, weitere Anhebungen offen. Ihre Ansprache ließ generell darauf schließen, dass die EZB in puncto Leitzinserhöhungen als Maßnahme gegen die Inflation noch nicht das letzte Wort gesprochen hat.

  • EUR/USD-Wechselkurs zwischen 1,0775 USD und 1,1305 USD für Mai erwartet

GBP

Das Pfund legte im Mai einen starken Auftakt hin und erreichte ein 11-Monats-Hoch. Dieser Aufwärtstrend könnte sich fortsetzen; angesichts der mittlerweile zweistelligen Inflationsrate und der anstehenden geldpolitischen Beschlüsse der englischen Notenbank in dieser Woche könnte sich dies allerdings ändern.

Der April sah insgesamt eine positive Entwicklung des GBP/USD-Wechselkurses, der mit 1,2315 USD eröffnete und mit 1,2565 USD schloss. Die Eröffnungs- und Schlusskurse sind jedoch relativ extrem, wenn man berücksichtigt, dass sich das Paar überwiegend in einem engeren Rahmen zwischen 1,2350 USD bis 1,2530 bewegte. Trotzdem entwickelte sich das Pfund Sterling positiv gegenüber dem Dollar.

Trotz des Ausgabeverhaltens der US-Verbraucher, das weitere Leitzinsanhebungen durch die Fed unterstützte, wurde ein Anstieg des GBP/USD-Wechselkurses auf über 1,2600 erwartet – ein Wert, der am 4. Mai erreicht wurde. Angesichts des fortgesetzten Inflationsdrucks im Vereinigten Königreich in Verbindung mit dem Arbeitskräftemangel und den kontinuierlich steigenden Lebensmittelpreisen werden Rufe nach einer Fortführung der kontraktiven Geldpolitik der Bank of England (BoE) laut. Das Vereinigte Königreich gab eine zweistellige Inflationsrate von 10,1 % bekannt.

Der GBP/USD-Wechselkurs erreichte mit über 1,2560 USD seinen höchsten Stand seit 11
Monaten (Juni 2022). Pfund und Dollar folgen einem relativ beständigen Aufwärtstrend, trotz der verheerenden Auswirkungen des Mini-Budgets und der „Trussonomics“ unter der früheren Tory-Führung.

Es wird erwartet, dass das Vereinigte Königreich in diesem Jahr knapp an einer Rezession
vorbeischrammen wird. Allerdings ist davon auszugehen, dass das von der BoE angestrebte
Inflationsziel von 2 % erst im nächsten Jahr erreicht wird.

Am 11. Mai wird die englische Notenbank ihre jüngsten geldpolitische Beschlüsse bekannt geben. Es wird eine weitere Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte erwartet, vermutlich gefolgt von einer weiteren Anhebung in gleicher Höhe, bevor die BoE ihren endgültigen Zinssatz erreicht.

  • GBP/USD-Wechselkurs zwischen 1,2270 USD und 1,2865 USD für Mai erwartet

AUD

Die Leitzinserhöhungen der US-amerikanischen Federal Reserve (Fed) und der Reserve Bank of Australia (RBA) haben die Märkte in Aufruhr versetzt und den Druck auf den ohnehin schwächelnden australischen Dollar weiter verstärkt. Die Aktualisierung der US-Daten könnte die Volatilität in den nächsten Tagen noch
verschärfen.

Der australische Dollar bewegte sich im April innerhalb eines gut definierten Stütz- und
Resistenzrahmens, in dem die Volatilität durch gegensätzlich wirkende Kräfte in Schach gehalten wurde. Eine weiterhin nach oben orientierte Federal Reserve und die Aussicht auf weitere Anhebungen des US-Leitzinses trugen zur Dämpfung der positiven AUD-Entwicklung bei. Die Wiederöffnung Chinas nach der Coronapandemie und ein Nachlassen der geopolitischen wirtschaftlichen Spannungen trugen zur Stabilisierung bei. Angesichts der Sprünge zwischen 0,6580 USD und 0,68 USD in den vergangenen 6 Wochen lag unser Augenmerk Anfang Mai fest auf den geldpolitischen Bekanntgaben der RBA und der
Federal Reserve. Die Märkte waren von einer zweiten monatlichen Pause und einem Verbleib des Leitzinses bei 3,6 % so gut wie ausgegangen. Somit führte die Entscheidung der RBA für eine weitere Leitzinsanpassung um 25 Basispunkte auf 3,85 % zu einer erheblichen Erschütterung der Finanzmärkte. Anhaltend starke Arbeitsmarktbedingungen und die Erholung der Immobilienpreise im April boten den Entscheidern den Rahmen für weitere Anhebungen, trotz des nachlassenden Inflationsdrucks im ersten Quartal. Die
überraschende Entscheidung reichte jedoch nicht aus, um den AUD dauerhaft aus dem derzeitigen Knebelgriff zu befreien und sorgte nur vorrübergehend für Erleichterung. Viele erwarten nun, dass die RBA weitere Anhebungen aussetzen wird und vorläufig die Spitze ihres derzeitigen Verschärfungskurses erreicht hat. Dies ist allerdings ein geringer Anreiz für Anleger, sich direkt vom USD und dessen Renditevorsprung zu lösen. In Anbetracht der Anpassung des US-Leitzinses durch die Federal Reserve um 25 Basispunkte am 3. Mai
behält der US-Dollar seinen gut 1-prozentigen Renditevorteil bei.

Es stellt sich die Frage: Wann wird sich der Trend wieder ändern? Das Update der Fed in der letzten Woche schuf nur wenig Klarheit bezüglich der zukünftigen geldpolitischen Ausrichtung. Die Erklärung ließ darauf schließen, dass weitere
Leitzinsanhebungen möglicherweise nicht erforderlich seien. Allerdings ließ Fed-Chef Jerome Powell in seinem folgenden Kommentar anklingen, dass noch weitere Arbeit nötig sei und mit Senkungen des Leitzinses nicht vor Jahresende zu rechnen sei. Die makroökonomischen Daten in den USA weisen mittlerweile auf eine Verlangsamung
der Konjunktur hin, und angesichts dreier weiterer Opfer unter den US-Banken werden unter den Analysten immer mehr Gegenstimmen laut. Angesichts der erwarteten Verschärfung der Kreditsituation im Zuge des drohenden Zusammenbruchs der Banken PacWest, Western
Alliance und First Horizon ist zu befürchten, dass die Fed möglicherweise in zu kurzer Zeit zu viel versucht hat.

Unser Augenmerk bleibt fest auf die Situation des US-Arbeitsmarktes, die aktuellen Inflationsraten und die Fed-Erklärungen in Bezug auf die AUD- Entwicklung im Mai gerichtet. Alle Signale, die darauf hindeuten, dass die Fed ihren Spitzensatz
erreicht hat, könnten dazu beitragen, dass sich das Blatt wendet und der AUD die im März und April erlittenen Verluste wettmachen kann.

  • AUD-Wechselkurs zwischen 0,6580 USD und 0,6830 USD erwartet

NZD

Der Neuseeland-Dollar erlebte endlich eine positive Entwicklung, die jedoch von kurzer Dauer sein könnte. Im Zuge der schwächelnden Inlandswirtschaft fokussieren sich Experten bei der Vorhersage der Währungsentwicklungen auf
die anstehenden US-Daten.

Der NZD bewegte sich im April innerhalb eines engen Handelsrahmens, in dem die Volatilität durch gegensätzlich wirkende Kräfte in gemäßigten Bahnen gehalten wurde. Eine weiterhin auf Zinserhöhungen ausgerichtete Federal Reserve und die wachsende Ungewissheit bezüglich der Aussichten der Binnenwirtschaft trugen zur Dämpfung der positiven NZD-Entwicklung bei. Interessanterweise trugen die Wiederöffnung
Chinas nach der Coronapandemie und die besseren langfristigen globalen Wachstumsaussichten und Inflationsprognosen zur Stabilisierung bei. Die
Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ließ sich in ihrer Haltung bezüglich der angezogenen
finanziellen Situation im Inland und der Abschwächung des Inflationsdrucks durch eine
erneute Anhebung des Leitzinses im April nicht beirren. Mit einem offiziellen Leitzins von 5,25 % nimmt die RBNZ zurzeit die Führungsposition unter den Notenbanken ein, und wir würden eigentlich davon ausgehen, dass der NZD von der Unterstützung durch einen Renditevorsprung profitieren würde. Stattdessen sehen sich Anleger angesichts der schwachen Leistung der Binnenwirtschaft und der drohenden Rezession gezwungen, sich über kurzfristige Renditevorteile und potenzielle zukünftige Zinssatzsenkungen hinaus zu orientieren. Mit einem zwischen 0,61 USD und 0,6350 dümpelnden NZD hängt die
Richtung im Mai vom erwarteten US-Leitzins ab. Das Update der Fed in der letzten Woche schuf nur wenig Klarheit bezüglich der zukünftigen geldpolitischen Ausrichtung und verschob mögliche Leitzinssenkungen ans Ende des Jahres. Die makroökonomischen Daten in den USA weisen mittlerweile auf eine Verlangsamung der Konjunktur hin, und angesichts dreier weiterer Opfer unter den US-Banken werden unter den Analysten immer mehr Gegenstimmen laut. Angesichts der erwarteten Verschärfung der Kreditsituation im Zuge des drohenden Zusammenbruchs der Banken PacWest, Western Alliance und First Horizon ist zu befürchten, dass die Fed möglicherweise in zu kurzer Zeit zu viel versucht hat.

Unser Augenmerk bleibt fest auf die Situation des US-Arbeitsmarktes, die aktuellen Inflationsraten und die Fed-Erklärungen gerichtet. Das nächste Update der RBNZ wird maßgeblich dazu beitragen, die Erwartungen an eine Leitzinsspitze zu festigen und die Richtung des NZD für den Mai vorzugeben.

  • NZD-Wechselkurs zwischen 0,60 USD und 0,64 USD erwartet

USD

In der Federal Reserve selbst scheint keine Einigkeit zu herrschen, nachdem Fed-Chef Jay Powell Leitzinssenkungen öffentlich widersprach und weitere Anhebungen in Aussicht stellte. Der US-Dollar hat möglicherweise die beste Phase dieses Wirtschaftszyklus erlebt. Der Juni sollte diesbezüglich mehr Klarheit bringen.

Ähnlich wie bereits im März entwickelte sich der USD auch im April seitwärts. Allerdings bewegt sich der US-Dollar-Index weiterhin dicht an einem Einjahres-Tief. Der ausschlaggebende Faktor war die Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC), die keine Klarheit schaffte, da die Entscheidung zur Aussetzung der Leitzinsanhebungen auf Juni vertagt wurde.

Die Fed hob den Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,25 % und Powell ließ sich die Option weiterer Leitzinserhöhungen offen. Allerdings ließ die Fed im geänderten Wortlaut ihrer FOMC-Erklärung anklingen, dass möglicherweise das Ende der Leitzinserhöhungen erreicht sei. Gleichzeitig schlug Powell auch auf der Pressekonferenz einen eher aggressiven Ton an. So erteilte er Rufen einer Leitzinssenkung noch in diesem Jahr eine Abfuhr und stimmte auch nicht mit dem prognostizierten Abschwung überein. Unterschiedlichere Signale hat
man von der Fed wohl noch nie vernommen.

Verständlicherweise lässt sich die Fed nicht in die Karten blicken, in welche Richtung ihre Geldpolitik in Zukunft gehen wird. Dabei könnte eine mögliche Verschärfung der Kreditsituation den gleichen Effekt wie eine Leitzinsanhebung haben und diese
überflüssig machen. Powell hat deutlich gemacht, dass die Bekämpfung der Inflation nicht ohne Kosten und Verluste zu erreichen sein wird. Einer davon ist die regionale Bankenkrise in den USA, die in die nächste Phase geht. Der Aufruhr im Finanzsystem hängt möglicherweise mit der Rezession und dem hohen Leitzins der Fed zusammen, der auf einem Höchstwert seit 2007 angelangt ist. Dies ist ein wichtiger Faktor, da die
Marktteilnehmer in naher Zukunft Leitzinssenkungen von der Fed erwarten, um das
regionale Ausbluten der Banken und möglicherweise der US-Wirtschaft insgesamt zu
verhindern. Daher könnte sich der Dollar im Mai seitwärts bewegen, ohne dass eine klare Richtung erkennbar ist. Da wir allerdings das Beste dieses Wirtschaftszyklus möglicherweise schon erlebt haben, könnte eine schwache Leistung der US-oder der Weltwirtschaft dem US-Dollar als Fluchtwährung zugute kommen.

Wir sind jedoch nicht sicher, welche Relevanz die Erklärungen der Fed oder von Fed-Offiziellen an diesem Punkt haben. Als die Inflation 2021 einen damaligen Höchstwert erreichte, hielt die Fed den Leitzins nahe null und wies mögliche Anhebungen weit von sich. Heute sieht die Fed trotz implodierender Regionalbanken und der sich verschärfenden Kreditsituation jedoch keine Hinweise auf eine Rezession.


CAD

Auch wenn es bisher kein herausragender Monat für den kanadischen Dollar war, könnte er im Mai aufgrund der rekordverdächtig niedrigen Arbeitslosigkeit und der überraschenden Schaffung von mehr als 41.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen einen Aufschwung erleben. Die Entscheidung der BoC vom Juni wird mit Spannung erwartet.

Währungen wie der kanadische Dollar waren im April offensichtlich weniger attraktiv. Sogar
gegenüber dem schwachen US-Dollar gab der kanadische Dollar um 0,27 % nach. Die Bank of Canada (BoC) hat nach wie vor einen Tagesgeldsatz von 4,5 %, und wenn die BoC-Offiziellen in ihren Erklärungen nicht weitere Leitzinserhöhungen anklingen lassen, könnte die Nachfrage nach dem kanadischen Dollar weiter sinken.

Der Präsident der BoC, Tiff Macklem, räumte ein, dass eine weitere Verschärfung der finanziellen Bedingungen inmitten finanzieller Belastungen, wiez. B. der regionalen Bankenturbulenzen in den USA, zu beträchtlichen Überlaufeffekten in Kanada führen könnte.

Die Bank of Canada wird wahrscheinlich bereit sein, den Leitzins weiter anzuheben, wenn die Inflation über dem Ziel der BoC von 2 % stagniert. In diesem Fall könnte der kanadische Dollar zumindest vorübergehend gegenüber den G10-Währungen zulegen, je nachdem, wie die Entwicklung kommuniziert wird.

Anfang Mai gewinnt der kanadische Dollar jedoch aufgrund des Aufschwungs der kanadischen Staatsrenditen, der gestiegenen Ölpreise und der positiven Risikostimmung an Stärke. Dies ist auch auf die Schaffung von 41.400 kanadischen Arbeitsplätzen im April und eine rekordverdächtig niedrige Arbeitslosenquote zurückzuführen, die die Erwartungen an eine mögliche Zinssenkung der Bank of Canada im Laufe des Jahres gesenkt hat. Der kanadische Dollar hat seit seinem schwächsten Punkt gegenüber dem US-Dollar im März um etwa 4 % zugelegt. Wenn die Inflation hoch bleibt, könnte es zu weiteren Zinserhöhungen kommen. Die Sitzung der Bank of Canada ist für den 7. Juni
geplant.


JPY

Die Entscheidung der Bank of Japan, auf eine Leitzinsanpassung zu verzichten, hat einige Volatilität auslöst. Dies könnte ein Ausblick auf die Zukunft sein, da eine Überprüfung der geldpolitischen Strategie laut Aussage der BoJ
mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen könnte.

Im April gab der Yen gegenüber dem US-Dollar nach. Der USD/JPY-Wechselkurs eröffnete zu Beginn des Monats mit 133 JPY und schloss bei 136,30 JPY. Der USD/JPY-Wechselkurs gab zunächst bis auf 130,65 JPY nach (5. Mai), um dann bis zum Monatsende stetig bis auf 136,60 JPY zuzulegen.

Der Yen verlor auch im Vergleich zum Euro, was dazu führte, dass der EUR/JPY-Wechselkurs so hoch wie nie in den letzten 15 Jahren stieg. Das Paar stieg gegen Ende April um 1,6 % bis auf 150,43 JPY, den höchsten Wert seit Oktober 2008. Anfang Mai verlor der Yen weiter an Boden. Der EUR/JPY-Wechselkurs erreichte mit 151,16 JPY einen neuen Höchstwert seit September 2008.

Die Situation des Yen ist seit der Entscheidung der Bank of Japan (BoJ), den Leitzins nicht zu
verändern, durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet. Der Beschluss wurde einstimmig
gefasst und deutet weitere allmähliche Erleichterungen an. Die BoJ gab außerdem
bekannt, ihre geldpolitische Strategie überarbeiten zu wollen, was jedoch bis zu eineinhalb Jahre in Anspruch dauern könne. Infolge dieser Erklärung legte der Yen kurzzeitig stark zu, um seine Zugewinne dann sehr rasch wieder einzubüßen. Seitdem ist der USD/JPY-Wechselkurs gestiegen und schloss bei 136,30 JPY.

  • USD/JPY-Wechselkurs zwischen 129,70 JPY und 139,70 JPY für Mai erwartet

SGD

Auch für den Singapur-Dollar könnte der Mai ein interessanter Monat werden. Seine Stärke wird von Leitzinsspitzen und der lokalen Konjunktur abhängen. Die für die nächsten Tage erwarteten US-Daten könnten dem aktuellen Aufwärtstrend ein Ende setzen.

Im April gab die Monetary Authority of Singapore (MAS) bekannt, das derzeitige Aufwertungsband des nominalen SGD-Wechselkurses (S$NEER) beizubehalten. Es werde außerdem keine Veränderung in puncto Breite und Höhe geben. Auch wenn dies vom Markt allgemein erwartet wurde, kam die eher gemäßigte Formulierung dem SGD nicht zugute.

Die Inflation ist in Singapur seit März rückläufig. Der Verbraucherpreisindex (CPI) sank gegenüber dem Vorjahr um 0,5 % von 5,5 % auf 5 %. Andererseits legten die Umsätze im Einzelhandel im Februar um 12,7 % zu; der jahreszeitlich bereinigte Anstieg gegenüber dem Vormonat betrug 3,9 %.

Anfang Mai ließ der Schwung im Markt bereits wieder nach, da die Erklärung der Fed keine
Hinweise auf zukünftige Erhöhungen enthielt. Sollte der Leitzins für die nächsten Monate auf seinem derzeitigen Wert eingefroren bleiben, wird der SGD möglicherweise wieder an Stärke gewinnen. Dabei besteht für den SGD jedoch ein Risiko im Hinblick auf die Entwicklung der Binnenwirtschaft.

  • USD/SGD-Wechselkurs zwischen 1,3150 und 1,3450 für Mai erwartet

HKD

Der Hongkong-Dollar verzeichnete einen weiteren Monat ohne große Bewegung. Die Arbeitslosenquote und der lokale Verbraucherpreisindex blieben relativ stabil und konnten die Markterwartungen nicht erfüllen. Die bevorstehende Bekanntgabe der US-Daten könnten eine gewisse Volatilität auslösen.

Im April erlebte der HKD praktisch ein Déjà-vu. Trotz der Volatilität der globalen Zinsmärkte und der Schwankungen der Devisenmärkte lag die USD/HKD-Wechselkursbindung kontinuierlich an der oberen Grenze (7,8500). Die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) musste einige Male einschreiten, um die Kursbindung zu verteidigen und dem lokalen Dollar eine kurze Verschnaufpause zu verschaffen.

Der lokale CPI lag in Hongkong im März unverändert bei 1,7 %, die Arbeitslosenquote sank
im März von 3,3 % auf 3,1 %. Beide Werte konnten die Markterwartungen nicht erfüllen.

Anfang Mai konnte der HKD dank der gelockerten Fed-Politik wieder Boden wettmachen. Im Zuge der Leitzinsanhebung durch die Fed um 25 Basispunkte legte die HKMA den Basissatz in Hongkong auf 5,50 % fest. Es ist jedoch fraglich, ob dies ausreichen wird, um den Druck seitens des US-Dollars einzudämmen, da die US-Sätze bei der Entstehung dieses Textes immer noch erheblich höher als die entsprechenden Sätze in Hongkong lagen.

  • USD/HKD-Wechselkurs zwischen 7,8300 und 7,8500 für Mai erwartet

Im Kampf gegen die Inflation setzen die
Zentralbanken auf weitere Leitzinserhöhungen.
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